Ganz klar, schlechte Tage gibt es und einige beginnen schon früh morgens. Stau, Zugausfall, ein verpasstes Meeting oder Unvorhergesehenes beim Projektstatus-Update…
Gründe gibt es viele und an einigen Tagen scheinen sie in einer Reihe zu stehen.
Trotzdem möchten wir produktiv sein, vorwärts kommen und Dinge zum Gelingen bringen.
Was Sie tun können
Drehen Sie Ihren Fokus weg vom Problem, weg vom Ärger. Nicht, um zu verdrängen, sondern um wieder klar zu denken, denn Ärger, Wut und Angst reduzieren Ihre Intelligenz.
Falls das nicht klappt, überlisten Sie ihr Gehirn: Grinsen Sie für mindestens eine Minute vor sich hin, das geht auch unter Zwang, indem Sie auf einen langen Bleistift (quer im Mund) beissen. Ihr Gehirn nimmt die Bewegung der Gesichts-Lachmuskeln war und legt den Verstand wieder frei[1]. Immerhin: 90% aller Menschen fühlen sich danach besser.
Ein Blick aus dem Fenster, eine bewusste Pause oder ein Austausch mit Kollegen haben oft die gleiche Wirkung. Leisten Sie sich das – es geht um wenige Minuten. Danach ist Arbeiten mit klarem Kopf und Volldampf wieder möglich.
Zudem ist schlechte Laune leider ebenso ansteckend wie eine gute [4].
Problem analysieren – gleisen Sie den Tag neu auf
Auch hier, tun Sie Ihrem Hirn einen Gefallen und reduzieren Sie das Multitasking: Was heute morgen schief gelaufen ist und sich lösen lässt, gehen Sie jetzt an.
Delegieren oder gleich erledigen – sofern möglich – ist die beste Option. Falls das nicht geht, ist eine handschriftliche, kurze ToDo-Liste oder ein elektronischer Reminder perfekt, damit das Thema eingeordnet ist und Sie sich voll auf das fokussieren können, was Sie heute unbedingt erreichen wollen.[2]
Andernfalls speichert sich Ihr Hirn das „Passierte“ als Misserfolg ab. Meist „gärt“ das Problem im Hintergrund weiter, Sie sind weiterhin verärgert und das wiederum reduziert nicht nur Ihre Intelligenz, es reduziert Ihr Sichtfeld und Ihre Aufmerksamkeit. Lassen Sie das nicht zu.
Vier Tips für einen erfolgreichen Tag
Aus der Glücksforschung haben wir die vier effektivsten Tips für Sie zusammengesucht. Sie zu lesen, tut immer wieder gut. Eventuell integrieren Sie einige davon als festes Ritual in Ihren Führungsalltag? Kraftvolle Wirkung garantiert.
Seien Sie dankbar. Für die kleinen Dinge, die für andere eventuell sehr gross weil unerreichbar sind: Frische Luft, Herbstblätter, Erfolg, ein spannender Job, Gesundheit, Ihre Familie…[3]
Tun Sie jemandem etwas Gutes. Ohne Rückverpflichtung, aus Freude am Geben, darf auch überraschend und muss keine grosse Tat sein[4]. Ihre Mitmenschen freuen sich über ein Augenzwinkern, ein Lob, ein kurzes Nachfragen „wie geht’s?“, ein Dankes-Email oder einen gesponserten Kaffee.
Machen Sie eine Pause, die KEINE Routine beinhaltet, sonst ist es nicht wirklich eine. Strecken, Dehnen und nach Draussen gehen wirken gut. Oder geben Sie Ihrem Hirn gleich einen neuen, positiven Impuls. Dabei reicht die Wahl einer neuen Kaffeesorte, den Tee mit der linken Hand trinken oder ein Umweg zum Büro aus „Lust an etwas Abwechslung“. Einmal mehr: Es müssen nicht immer die grossen Dinge sein.
Richten Sie Ihren Blick auf das, was klappt. Seien Sie stolz, auf das was Sie täglich erreichen und bereits erreicht haben. Die vielen Termine haben Sie, weil Sie erfolgreich sind. Die vielen Anrufe, weil Menschen Ihren Rat benötigen. Die vielen Abendverpflichtungen, weil Sie engagiert sind und/oder viele Freunde und/oder eine grosse Familie haben. Womit wir wieder bei Punkt 1 sind.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viele erfolgreiche, gute Tage und einen kraftvollen Fokus.
Fussnoten:
[1] Unterhaltsames Video von Frau Vera F. Birkenbihl, inzwischen verstorbene Management-Beraterin und Autorin zahlreicher Bücher und Lernmethoden basierend auf Erkenntnissen der Hirnforschung.
[2] Zum Thema Zeitmanagement und Task-Priorisierung: Siehe auch unser Blog „Ignorieren Sie“
[3] Gemäss dem Journal of Social and Clinical Psychology bewirkt Dankbarkeit bis zu 18,5% mehr Zufriedenheit und weniger Stress. Mehr darüber in diesem Blog-Beitrag zum gleichen Thema.
[4] Das gibt Ihnen selber ein nachhaltig gutes Gefühl und ist gleichzeitig eine Investition in Ihren eigenen Erfolg. Diese englische Studie zeigt, dass pro-soziales Verhalten („Jemandem etwas Gutes tun“) eine messbare, positiv verstärkende Wirkung hat. Leider gilt der gleiche Effekt im Negativen.
Wer an weiteren Inhalten zum Thema interessiert ist, hier noch zwei TED-Talks zum Thema (in Englisch): About the power of laughter, even the power of a forced grin: Anthony McCarten@TEDxMunich; Dale Williams@TEDxWesterfordHighSchool
Dieser Blog basiert auf einem früheren Beitrag von Frau Spühler, geschrieben im Oktober 2016
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